
Das Mobiliar Lab für Naturrisiken
Das Mobiliar Lab für Naturrisiken ist eine gemeinsame Forschungsinitiative des Oeschger-Zentrums für Klimaforschung der Universität Bern und der Mobiliar. Untersucht werden in erster Linie die an Hagel, Hochwasser und Sturm beteiligten Prozesse und die Schäden, die daraus entstehen. Das Mobiliar Lab arbeitet an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis und strebt Resultate mit hohem Nutzen für die Allgemeinheit an. Die Unterstützung durch die Mobiliar ist Teil des Gesellschaftsengagements der Mobiliar Genossenschaft.
Das Mobiliar Lab für Naturrisiken treibt nicht nur die Forschung zu Naturgefahren voran, sondern entwickelt auch praxisorientierte Tools und Lernmedien für die Öffentlichkeit. Alle Tools und Erkenntnisse des Mobiliar Labs werden frei zur Verfügung gestellt und auch in der Praxis angewendet.
Ein paar Highlights der letzten über 10 Jahre
MeteoSchweiz App- Hagelmeldungen der Bevölkerung
Um die Lücke zwischen Radar-basierten Hagel Algorithmen und automatischen Hagelsensoren zu überbrücken, haben das Mobiliar Lab für Naturrisiken und das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz im Mai 2015 eine Hagelmeldefunktion auf die MeteoSchweiz App installiert. Bisher sind über 270'000 Meldungen eingegangen.
Erfasse deine eigene Meldung:
Zur MeteoSchweiz-App
Video: Erfassen einer Hagelmeldung in der MeteoSchweiz App
Video: Forschungsinitiative Hochwasser – Vom Verstehen zum Handeln
Forschungsinitiative Hochwasserrisiko
Mit der «Forschungsinitiative Hochwasserrisiko – vom Verstehen zum Handeln» ergänzt das Mobiliar Lab für Naturrisiken die traditionelle Hochwasserforschung um den Aspekt der Schäden.
In diversen Forschungsprojekten wurden Entscheidungshilfen für das Hochwasserrisikomanagement erarbeitet.
Das Schweizer Hagelmessnetz
Das Ziel des Schweizer Hagelmessnetzes ist es, dank neuen Sensoren erstmals die Aufprallenergie, die Korngrössenverteilung und den genauen Zeitpunkt des Hagelschlags aufzuzeichnen und daraus einen Datensatz zu gewinnen. Diese Daten in Kombination mit den Hagelinformationen aus Wetterradardaten und den Beobachtungen aus der Bevölkerung sind weltweit einzigartig und können für die Verbesserung von Kurzfristprognosen und Hagelwarnungen verwendet werden.
Video: Das Schweizer Hagelmessnetz – für ein besseres Verständnis von Hagel
Flyer für die Lernmodule des Mobiliar Labs
Lernmodule
Das Mobiliar Lab für Naturrisiken setzt sich nicht nur mit eigentlicher Forschungsarbeit auseinander, sondern engagiert sich stark für den Wissenstransfer in die Gesellschaft. Ein besonderer Fokus gilt der Bildung zu Naturrisiken, wie die beiden Lerneinheiten für die Sekundarstufe II zeigen:
Veranstaltungen
Regelmässig veranstaltet das Mobiliar Lab für Naturrisiken Veranstaltungen, welche sich an die Öffentlichkeit, die Praxis sowie an Forschende richten. Beispielsweise veranstaltete das Mobiliar Lab bereits 2014 den ersten Europäischen Hagelworkshop.
In der Veranstaltungsreihe «Mobiliar Lab Lecture» bringt das Lab regelmässig führende Forscherinnen und Forscher nach Bern.
Impressionen des Events zum 10-jährigen Jubiläum des Mobiliar Lab für Naturrisiken am 9. Mai 2023 in Burgdorf

Das grösste Hagelkorn im Sommer 2023
Zu seinem 10-jährigen Bestehen hat das Mobiliar Lab einen Hagelwettbewerb durchgeführt. Unter den eingesandten Bildern hat das Bild aus Adligenswil LU mit einer Korngrösse von knapp 5 cm gewonnen. Ein Hagelkorn dieser Grösse vermag etwa Lamellenstoren oder Lichtkuppeln zu zerstören und erhebliche Schäden können auch an Fahrzeugen entstehen. Es wurden im Sommer 2023 zwar noch grössere Hagelkörner beobachtet, die entsprechenden Bilder erfüllen aber nicht alle Teilnahmekriterien.
Geprüft wurden die Bilder durch Hagelexpertinnen und -experten des Mobiliar Labs insbesondere mittels Radardaten sowie anhand der Bevölkerungsmeldungen, die in der MeteoSchweiz-App gemeldet wurden. Das Abgleichen der Bilder hat dazu beigetragen, neue Erkenntnisse zum Verständnis von Hagel zu gewinnen. Konkret hat der Abgleich Hinweise zur Weiterentwicklung eines neuen Hagelalgorithmus geliefert.
Besten Dank allen Teilnehmenden am Wettbewerb für ihren wertvollen Beitrag!